Achtsame Reisen, textile Schätze und kreative Ankerplätze
Ahoi liebe Leserin, lieber Leser,
mein September 2025 stand ganz im Zeichen der persönlichen Selbstfürsorge, kreativer Entdeckungen – und jeder Menge Wasser von oben. Ich war unterwegs zwischen Paderquellen, Nordsee-Sturm und neuen digitalen Ufern – und habe dabei gleich zwei neue Leidenschaften entdeckt: das Bloggen und das Dranbleiben.
Denn während ich mein Archiv durchforstet habe, wurde mir bewusst: In den letzten acht Jahren habe ich so viel Inhalt vorbereitet, gesammelt, entworfen – aber nie veröffentlicht. Jetzt ist die Zeit gekommen, meine Schätze zu heben.

Kreative Achtsamkeit – für andere und für mich selbst
In meiner kunsttherapeutischen Arbeit dreht sich alles um achtsames Wahrnehmen, das Wiederentdecken verschütteter Ressourcen, das Loslassen alter Glaubenssätze und das Gestalten neuer Wege. Jeder Tag ist anders – das liebe ich an diesem Beruf.
Doch damit ich gut für andere da sein kann, darf meine eigene Selbstfürsorge nicht zu kurz kommen. Und in diesem Monat habe ich mich bewusst gefragt:
Was tut mir gut – heute, jetzt, hier?

Ein Taschenprojekt mit Herz (und Vögeln)
Ich wollte schon lange eine Tasche für mein iPad nähen – besonders für unsere Bulli-Touren ist ein fester Platz Gold wert. Diesen September war es so weit:
Mit dem Schnittmuster „Kuoria“ von Hansedelli (leicht angepasst) entstand eine Upcycling-Tasche mit Reißverschlussanhängern in Vogelform und einer Stickerei von Tulla Pink, die ich mir schon im Vorfeld überlegt hatte – für mich ein Fortschritt!
Oft fällt mir das mit dem Sticken erst ein, wenn alles zusammengenäht ist … diesmal durfte auch meine Stickmaschine ganz bewusst mitwirken. Ein täglicher Begleiter ist entstanden, handgemacht und bedeutungsvoll.

Unterwegs mit offenen Augen und offenem Herzen
Die Pader und ihre Stadt
Im September war ich viel unterwegs – unter anderem in Paderborn, wo ich an einer geführten Radtour entlang der Pader teilnahm.
Unter dem Titel „…die Pader und ihre Stadt“ zeigte uns Marijke Lukowicz nicht nur die kürzeste Flussstrecke Deutschlands (unter 5 km!), sondern auch künstlerische Installationen direkt im Wasser.
Mich hat besonders berührt, dass textile Kunst Teil dieser Ausstellung war – so selten findet sie in der Öffentlichkeit Raum. Umso wertvoller, dass sie hier zu sehen war.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 05.10.2025 – vielleicht magst du auch mal vorbeischauen?

Mit dem Bulli-Bus an der Nordseeküste
Unser alter Bulli hat in diesem Jahr bereits drei Touren an die Nordsee geschafft – und diesmal wurde es sehr norddeutsch: Zwei Tage Sturm und viel Wasser von oben.
In einer windgepeitschten Nacht schaukelte unser Bus so heftig, dass ich kurz dachte, wir lägen vor Anker – draußen auf offener See. Aber nein, wir standen sicher auf dem Campingplatz.

Solche Tage zwingen zum Innehalten – und so habe ich mich im Bulli eingekuschelt, mein Notion-Board aufgeräumt, mich tiefer in GoodNotes und KI-Tools eingearbeitet und mein Strickzeug hervorgeholt.
Das Tuch „Salmi“ ist fertig geworden – begonnen auf der ersten Bulli-Tour des Jahres, vollendet an einem stürmischen Nordseetag.

Stadtbummel in Norden
Wenn wir im Norden sind, darf ein Besuch in der kleinen Stadt Norden nicht fehlen. Besonders freue ich mich jedes Mal auf das kleine Wollgeschäft in der Fußgängerzone.
Im Schaufenster: liebevoll gestrickte Mützen. Drinnen: ein handschriftliches Strickmuster – wenn man freundlich fragt. Ein analoger Luxusmoment, den ich sehr schätze.
(Leider ohne Website – also ein echter Geheimtipp.)

Diesmal haben wir auch die Seehundstation besucht. Ich bin so dankbar, dass es solche Orte gibt. Auch mir ist schon ein kleiner Heuler am Strand begegnet – was aus ihm geworden wäre ohne Hilfe?
Besuch bei einer Freundin (und einer Wegbegleiterin)
Wenn ich im Norden bin, treffe ich immer auch meine liebe Freundin – kennengelernt über den Onlinekurs „Schnittmuster anpassen“ mit Maike Rensch-Bergner (Crafteln) im Jahr 2018.
Damals war das mit den Onlinekursen noch echtes Neuland für mich. Aber dieser Kurs war ein Gamechanger: Ich habe gelernt, Schnittmuster mutig anzupassen, statt mich zu ärgern – und gleichzeitig eine wertvolle Freundschaft gewonnen.
Es war ein Live-Kurs über mehrere Wochen, kein Selbstlernkurs. Und es war der Anfang einer neuen Sicherheit in meiner textilen Arbeit. Ein Anfang, der bis heute nachwirkt.

Vom Monatsrückblick zum Lebensrückblick?
Vielleicht merkst du es: Dieser Rückblick driftet sanft in biografischere Gewässer ab.
Ich glaube, das liegt daran, dass ich einen Nuller Geburtstag haben werde.
Ja, jetzt ist es raus. Und doch fühle ich mich gleichzeitig wie am Anfang von etwas Neuem. Voller Lust, weiter zu kreuzen.
Und was wurde aus der Achtsamkeit
Gute Frage – denn Achtsamkeit durchzieht alles, was ich tue.
Ob beim Nähen, Reisen, Schreiben oder Stricken: Ich frage mich immer wieder,
was mir wirklich guttut – und was ich loslassen darf.
Darüber habe ich im September gebloggt:
Farben als Weg zur Selbsterkenntnis
Wie Foundation Paper Piecing deine Nerven beruhigt
Vielleicht magst du reinschauen?
Ahoi und Bis bald und bleib dir treu –
deine Frauke
⛵ from sea to self – dein Ankerplatz fürs Ich

